Lösung 2 - Optimierung des Elektrolichtbogenofens

Bis zu 100 % Schrott und Ökostrom können im EAF verwendet werden

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Wenn Stahl nach einigen Jahrzehnten seinen Zweck erfüllt hat, wird er zu Schrott. Dieser Schrott bleibt aber ein hochwertiger Rohstoff. Er kann dann ohne Qualitätsverlust beliebig oft recycelt und vollständig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden.

Nach der Beispielrechnung in ISO 14404.2 werden bei der Produktion einer Tonne Rohstahl 396 kg CO2 erzeugt. Weitere Einsparungen können durch den Betrieb mit Ökostrom erzielt werden.

Stahlo route recycling

Bei diesem Vorgang wird Schrott in einem Elektrolichtbogenofen bei hohen Temperaturen geschmolzen. Graphitelektroden leiten dabei den elektrischen Strom und erzeugen den Lichtbogen, der die elektrische Energie mit sehr gutem Wirkungsgrad und hoher Energiedichte in Schmelzwärme umwandelt. Hier wird kein Eisenerz verwendet und während des eigentlichen Prozesses entsteht so gut wie kein CO2. Dennoch kommt der benötigte Strom bislang größtenteils noch aus Kohlekraftwerken, sodass die CO2-Emissionen bereits zu einem früheren Zeitpunkt anfallen. Aufgrund des begrenzten Schrottaufkommens, kann bislang nicht komplett auf Eisenerz verzichtet werden.

Stahlo Klassifizierungslabel LESS B

Die Elektrostahlroute wird oft als Brückentechnologie auf dem Weg zur Herstellung von "grünem Stahl" angesehen. Dieser Herstellungsprozess kann jedoch nicht annähernd das gesamte Gütenspektrum und die Bedarfe im Markt abdecken. Der erzielbare CO2-Produkt-Fußabdruck (PCF) ist allerdings schon sehr gut. 

  1. Niedrigere CO2-Emissionen: Im Vergleich zur Hochofenroute, bei der Kokskohle als Reduktionsmittel eingesetzt wird, weist die Elektrostahlroute geringere CO2-Emissionen auf. Statt Kohle wird elektrische Energie als primäre Energiequelle verwendet, und diese Elektrizität kann aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft stammen. Dies reduziert die CO2-Emissionen erheblich.
  2. Flexibilität bei der Energiequelle: Die Elektrostahlroute ermöglicht es, die Energiequelle flexibel zu wählen. Dies bedeutet, dass die Stahlproduktion bei Bedarf auf erneuerbare Energiequellen umgestellt werden kann, was einen wichtigen Schritt in Richtung kohlenstoffarmer oder kohlenstofffreier Produktion darstellt.
  3. Effizienzsteigerung: Elektrolichtbogenöfen und Lichtbogenofenaggregate sind effizienter in Bezug auf den Energieverbrauch und die Wärmerückgewinnung im Vergleich zu konventionellen Hochofenöfen. Dies führt zu weniger Energieverlusten und einer insgesamt nachhaltigeren Produktion.
  4. Recycling von Schrott: Die Elektrostahlroute verwendet häufig Schrott als Hauptrohstoff, wodurch die Abhängigkeit von Eisenerz reduziert wird. Dies trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Reduzierung von Umweltauswirkungen bei.
  5. Geringere Umweltauswirkungen: Die Elektrostahlroute reduziert nicht nur die CO2-Emissionen, sondern minimiert auch andere umweltschädliche Effekte, wie den Ausstoß von Schadstoffen und Abfällen
  6. Limitierte Zusätzlichkeit: In Bezug auf Elektrostahlroute bedeutet Zusätzlichkeit, dass die Transformationsbemühungen über das hinausgehen müssen, was ohnehin bereits angewendet und erzielt wurde.